39 Wahrnehmungen zum Thema Gesellschaftlicher Zusammenhalt zeichnen ein Bild relevanter Themen, welche wir der Politik vorlegen werden.
Wahrnehmungstendenzen aus unserer Studie
Ein Konflikt kommt selten allein
Sowohl deutschlandweit als auch in Sachsen wird eine wachsende gesellschaftliche Polarisierung wahrgenommen. Im Freistaat verschärfen vor allem die seit der Wiedervereinigung 1990 anhaltenden sozialen Ungleichheiten sowie wirtschaftlichen Unsicherheiten gesellschaftliche Konfliktlinien. Durch die ökonomische Abhängigkeit Sachsens als „verlängerte Werkbank“ der westdeutschen Konzerne, vergleichsweise niedrige Lohn- und Rentenniveaus und die Abwanderung der jungen und qualifizierten Bevölkerung fühlen sich viele Menschen im Freistaat abgehängt. Politik und Verwaltung genießen darüber hinaus nicht das Vertrauen, die sozialen Missstände zu beheben. In diesem sensiblen gesellschaftlichen Umfeld lösen steigende Migrationszahlen ein diffuses Gefühl von Bedrohung und Hilflosigkeit aus. Die ausgrenzende Rhetorik rechtspopulistischer Kräfte facht die Konstruktion sozialer Feinbilder dabei weiter an; die verstärkte Angst vor „Überfremdung“ ist eine die wesentlichen Folgen.