Das Projekt Sachsen 2030

will die Gegenwart verstehen, um die Zukunft zu gestalten

Die Idee

Das Projekt Sachsen2030 beschäftigt sich mit der Frage, wie eine Gesellschaft der Zukunft aussehen kann. Welche Wahrnehmungen von Sachsen haben die Menschen? Welche innovativen Ideen bestehen? Welche Szenarien für die kommenden 10 Jahre lassen sich daraus entwickeln? Ausgangspunkt für die Projektentwicklung ist der zunehmend polarisierte Diskurs über gesellschaftliche sowie politische Themen. Sachsen steht einerseits für PEGIDA, rechte Gewalt und offenen Hass auf der Straße. Andererseits gibt es viele aktive und kreative Menschen, die sich für Menschenrechte und den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzten, die wirtschaftlichen Potentiale neu denken und sich stark für eine ökologische Klimawende einsetzten. Doch wer bestimmt den derzeitigen Diskurs? Den Auftakt zu dieser Debatte soll unsere jetzt veröffentlichte Studie „Wahrnehmungen aus der sächsischen Gesellschaft“ bilden. Lies Dich ein und entdecke, wie auch Du Dich an der Gestaltung von Sachsens Zukunft beteiligen kannst.

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Die Wahrnehmungsstudie

Die in dieser Studie thematisierten Wahrnehmungen sind keine Wahrheiten: Wahrnehmungen sind immer subjektiv und stark von der Zeit und dem Umfeld geprägt, in denen sie entstehen. Das Interesse an Wahrnehmungen steht somit dem Anspruch repräsentativer Umfragen entgegen: Repräsentative Umfragen vermitteln uns die oftmals irreführende Illusion einer allgemeingültigen Wahrheit. Die von ihnen geschaffenen Fakten überschatten dabei jedoch die Lebensrealität vieler Menschen, die ihre persönliche Lebenssituation in den Umfragewerten nicht erfasst sehen.

Vor diesem Hintergrund setzt sich die vorliegende Studie das Ziel, tiefere Einblicke in individuelle Lebensrealitäten zu gewinnen. Ohne Anspruch auf Repräsentativität legt die Studienmethodik den Fokus auf die subjektiven Eindrücke der Interviewpartner*innen, die Rückschlüsse auf gesellschaftliche Zusammenhänge zulassen und uns Aufschluss darüber geben, welche Themen die Menschen in Sachsen „umtreiben“.

Die Interviews

Die Grundlage der Wahrnehmungsstudie bilden 20 Interviews, die zwischen Oktober 2018 und Januar 2019 mit 5 Frauen und 15 Männern aus Sachsen geführt wurden. Neben dem Wunsch, Wahrnehmungen aus möglichst allen Landkreisen und Gesellschaftsbereichen des Bundeslandes abzubilden, lag der Auswahl die Überlegung zugrunde, dass die Gesprächspartner*innen vertraut und informiert über jene Themen sprechen, die derzeit die gesellschaftlichen Diskussionen in Sachsen prägen.

Aus den jeweils sechzig- bis neunzigminütigen Interviews konnten insgesamt 734 Aussagen gewonnen und über sechzehn Themenbereichen zugeordnet werden. Sie waren das Rohmaterial, das mit Hilfe von Strukturierung und Generalisierung zu Hypothesen über die gesellschaftlichen Zusammenhänge in Sachsen verdichtet wurde und in der Studie nun der Öffentlichkeit zugängig gemacht wird.

Detaillierte Informationen zur Methodik findest Du in der Studie ab Seite 84.

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Der Workshop

Vom 06. bis 07. Februar 2019 fand in Dresden mit 21 Teilnehmenden aus Politik, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Zivilgesellschaft und Lobbyverbänden ein intensiver Szenarioworkshop statt. Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie haben wir gemeinsam eine morphologische Box und mehrere Szenarien über mögliche Etwicklungspfade der sächsischen Gesellschaft entworfen. Die morphologische Box ist eine kreative Methode, um komplexe Problembereiche vollständig zu erfassen und alle möglichen Lösungen vorurteilslos zu betrachten. Die Ergebnisse des Workshops werden derzeit in Form einer Zeitung aus der Zukunft aufbereitet. Noch im Laufe des Sommers wird die Verteilung erfolgen. Also seid schon mal gespannt, was Sachsens Zukunft bereit hält!

Video

Ich will 2030 in Sachsen leben

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Sachsen wäre für mich nicht mehr lebenswert

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Ausblick

Mit der Studie „Wahrnehmungen aus der sächsischen Gesellschaft“ sowie unserer Webseite www.sachsen2030.net wollen wir Dich dazu einladen über die gegenwärtigen gesellschaftlichen Ereignisse in Sachsen zu diskutieren, diese einzuordnen und besser zu verstehen. Die Webseite gibt Dir die Möglichkeit Dich mit den Ergebnissen der Studie auseinanderzusetzen und selber Deine Wahrnehmungen zum gesellschaftlichen Ist-Zustand mit anderen Menschen zu teilen und zu diskutieren. Dadurch entsteht ein breites und vielschichtiges Mosaik, welches hilft, die komplexe Realität besser abzubilden. Darüberhinaus planen wir eine Zeitung, welche die unterschiedlichen bestcase- und worstcase Szenarien abbildet und uns einen Einblick in eine mögliche sächsische Zukunft bietet.

Ziel der Webseite www.sachsen2030.net ist es Wahrnehmungen von in Sachsen lebenden Menschen zu sammeln und zu präsentieren mit folgenden Zielen:

1. Unverfälschte Wahrnehmungen der sächsischen Gesellschaft werden dauerhaft auch jenseits von Themenkonjunkturen öffentlich zugänglich gemacht.

2. Die Wahrnehmungen der einzelnen Themenfelder auf der Webseite werden Fachpolitiker*innen zur Kommentierung vorgelegt um zu prüfen wie politische Akteure die Themen in ihren Wahlprogrammen umsetzen werden.

3. Die Ergebnisse der einzelnen Themenfelder werden zusammen mit den Kommentaren der Fachpolitiker*innen auf unserer Webseite veröffentlicht.

4. Die Wahrnehmungen sowie die Kommentare werden möglichen Koalitionspartnern nach der Landtagwahl vorgelegt, um so konkret Regierungshandeln zu beeinflussen.

Ein Projekt des RAA Sachsen e.V. mit Unterstützung der Freudenberg-Stiftung